23.01.2024 -

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Zulagenrendite bei Riester-Verträgen – das spricht für Riester-Sparen

Das Riester-Sparen wird in den Medien relativ häufig kritisiert. Meistens lautet die Kritik, dass die Rendite bei Riester-Verträgen relativ gering ist. In manchen Fällen trifft dies auch zu, da bei manchen Riester-Verträgen relativ hohen Kosten anfallen, die auf die Rendite drücken. Auf der anderen Seite wird dabei häufiger außer Acht gelassen, dass es mit der sogenannten Zulagenrendite eine interessante Besonderheit gibt, die das Riester-Sparen attraktiv machen kann. Auf diese Zulagenrendite möchten wir in unserem Beitrag näher eingehen.

Wie funktioniert Riester-Sparen?

Das Riester-Sparen ist eine staatlich geförderte, private Altersvorsorge. Der Staat möchte damit erreichen, dass möglichst viele Verbraucher sich dafür entscheiden, überhaupt eine private Vorsorge aufzubauen. Die Förderung basiert auf Zulagen, die entsprechende Sparer vom Staat erhalten. Insgesamt gibt es maximal drei Zulagenarten beim Riester-Sparen, nämlich:

  • Grundzulage
  • Kinderzulage
  • Berufseinsteigerbonus

Die Grundzulage ist dabei die Säule des Riester-Förderung. Sie beläuft sich auf maximal 175 Euro pro Jahr und Person, sollten Sie mindestens vier Prozent Ihres Einkommens in den Riester-Sparplan einzahlen. Darüber hinaus gibt es zusätzlich die Kinderzulage, falls bei Ihnen minderjährige Personen im Haushalt leben. Die Kinderzulage ist noch einmal etwas höher als die Grundzulage, denn sie beläuft sich auf jährlich 300 Euro. Ergänzt werden die Zulagen durch einen Berufseinsteigerbonus. Dieser wird allerdings nur einmalig gezahlt, und zwar an Personen, die unter 25 Jahre alt sind.

Wenn wir eine vierköpfige Familie als Beispiel nehmen, dann belaufen sich die jährlichen Zulagen auf insgesamt bis zu 950 Euro. Wenn Sie die Zulagen beantragt haben, werden diese auf Ihrem Riestervertrag gutgeschrieben. Das bedeutet, dass Sie im Zuge eines Dauerzulagenantrages anschließend automatisch Jahr für Jahr die entsprechenden Zulagen erhalten. Exakt darauf basiert auch die sogenannte Zulagenrendite.

Was ist die Zulagenrendite?

Die Zulagenrendite wird deutlich, wenn wir darauf achten, dass es sich bei den Zulagen um staatlich geschenktes Geld handelt. Die einzige Bedingung ist, dass die Zulagen in ein Riester-Vertrag fließen. Die Zulagenrendite sagt etwas darüber aus, welchen Anteil die staatlichen Zulagen, also die Grund- und Kinderzulagen, an den gesamten Beiträgen haben, die in den Vertrag eingezahlt werden. Ohne staatliche Zulagen wäre das gesamte Guthaben beim Riester-Sparen am Ende der Laufzeit deutlich geringer, sodass auf dieser Basis eine zusätzliche Rendite entsteht.

Wie berechne ich die Zulagenrendite?

Um die Zulagenrendite zu berechnen, benötigen Sie die Höhe Ihrer jährlichen Einzahlungen in den Riester-Vertrag, die Höhe der Zulagen und daraus resultierend die Gesamteinzahlungen, die in den Riester-Vertrag fließen. Dann können Sie die Zulagenrendite mit der entsprechenden Formel berechnen. Gehen wir im Beispiel davon aus, dass die folgenden Zahlen im Hinblick auf den Riester-Sparvertrag vorliegen:

  • Eigene Einzahlungen pro Jahr: 3.600 Euro
  • Jährliche Zulagen: 650 Euro
  • Gesamteinzahlungen: 4.250 Euro

Nun müssen wir nur noch die Zulagen in ein Verhältnis zu den Gesamteinzahlungen setzen, die Jahr für Jahr in den Riester-Vertrag fließen. Das funktioniert anhand der folgenden Formel:

650 Euro * 100 / 4.250 Euro = 15,30 Prozent

In diesem Beispiel würde die Zulagenrendite bei 15,30 Prozent liegen. Dabei handelt es sich um einen guten Wert, den Sie natürlich so mit keiner anderen Sparplan-Rendite erreichen. Durchschnittlich bewegen sich die Zulagenrenditen beim Riester-Sparen zwischen 12 und 25 Prozent. Je niedriger Ihre eigenen Einzahlungen sind und je höher die staatlichen Zulagen, desto höher fällt auch die Zulagenrendite aus.

Zusätzliche Rendite des Sparplans nicht vergessen

Neben der Zulagenrendite hat der Riester-Sparplan als solcher natürlich ebenso eine eigene Rendite. Wie hoch diese ausfällt, hängt vor allem davon ab, für welche Art von Riester-Vertrag Sie sich entscheiden. Am Markt stehen die folgenden Alternativen zur Verfügung:

  • Banksparplan
  • Bausparvertrag
  • Private Rentenversicherung
  • Fondssparplan
  • ETF-Sparplan

Momentan die renditestärkste Variante ist in der Regel der ETF-Sparplan. Dort sind die Kosten (deutlich) geringer wie beim Fondssparen. Die Rendite bewegt sich häufig im Bereich zwischen fünf bis sieben Prozent jährlich, je nachdem, für welche ETFs Sie sich entscheiden.

Wann lohnt sich die Zulagenrendite?

Ob sich eine Zulagenrendite lohnt, hängt vor allem davon ab, welche Zulagen Sie erhalten und wie hoch Ihre eigenen Einzahlungen in den Sparvertrag sind. Daher stellen sich manche Sparer die Frage, ob die Zulagenrendite überhaupt lohnt oder es nicht rentabler wäre, sich für einen Sparplan unabhängig von Riester zu entscheiden. Immerhin handelt es sich insbesondere beim Aktiensparplan und Edelmetallsparplan und nicht riesterfähige Sparverträge, obwohl die Rendite dort relativ gut ist.

Um das zu verdeutlichen, möchten wir wiederum ein Beispiel anführen. Dies soll zeigen, dass die Zulagenrendite nicht immer lohnenswert sein muss, sondern es in einigen Fällen bei einem Sparplan ohne Riester-Förderung eine höhere Rendite geben kann. Das gilt allerdings nahezu ausschließlich unter der Voraussetzung, dass Sie lediglich eine Grundzulage erhalten und vergleichsweise hohe Einzahlungen in den Sparvertrag vornehmen. Dann könnte die Rechnung wie folgt aussehen:

Eigene Einzahlungen in den Riester-Vertrag: 6.000 Euro jährlich

Zulagen pro Jahr: 175 Euro

Gesamteinzahlungen: 6.175 Euro

Zulagenrendite: 2,83 Prozent

Die Zulagenrendite beträgt hier lediglich knapp drei Prozent. Das liegt daran, dass Sie zum einen mit jährlich 6.000 Euro relativ viel Geld selbst in den Vertrag einzahlen. Zum anderen erhalten Sie nur eine Grundzulage und somit jährlich 175 Euro. Bei dieser recht geringen Zulagenrendite kann es sein, dass Sie zum Beispiel mit einem Aktiensparplan außerhalb der Riester-Förderung insgesamt eine bessere Gesamtrendite erzielen.

Welche maximale Zulagenrendite gibt es?

Manche Sparer möchten ihr Kapital zum Sparen aufteilen und entscheiden sich daher zum Beispiel für zwei Sparverträge. Das ist zum einen zum Beispiel ein Edelmetallsparplan, der nicht riesterfähig ist. Zum anderen wird dann beim Riester-Vertrag, beispielsweise einem Fondssparplan, versucht, die optimale Zulagenrendite zu erreichen. Doch wie hoch kann diese eigentlich ausfallen? Da es für jedes Kind 300 Euro gibt, kommt es natürlich auch auf die Anzahl der Kinder an, wenn wir die maximal mögliche Zulagenrendite berechnen wollen. Zudem müssten Ihre Einzahlungen sehr gering sein. Nehmen wir daher das folgende Beispiel:

  • Eigene Einzahlungen in zwei Riester-Verträge: 2.400 Euro (im Jahr)
  • Zulagen: 1.850 Euro (2x Grundzulage + Kinderzulage für 5 Kinder)
  • Gesamteinzahlungen: 4.200 Euro
  • Zulagenrendite: 44 Prozent

Für eine vielköpfige Familie gibt es also tatsächlich sehr hohe Zulagenrenditen, die das Riester-Sparen dann extrem attraktiv machen können.

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