24.01.2024 -

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Rebalancing im Portfolio – interessante Strategie zur Geldanlage

Im Bereich Kapitalanlagen gibt es eine Reihe von Strategien, die nicht nur Experten nutzen, sondern die ebenfalls für Anleger geeignet sind. Ferner gibt es verschiedene Ansätze, wie zum Beispiel das sogenannte Rebalancing. Damit ist gemeint, dass ein ursprünglicher Zustand des Portfolios immer wieder hergestellt wird, was letztendlich zu höheren Renditen führen soll. Wir möchten im Beitrag erläutern, worum es sich beim Rebalancing handelt, wie es funktioniert und für welche Anleger diese Art des Investments geeignet ist

Strategien zur Geldanlage nutzen sinnvoll

Strategien haben sich im Zusammenhang mit der Kapitalanlage schon seit Jahrzehnten bewährt. Demgegenüber erleiden Anleger häufig Verluste, wenn sie stattdessen nach Gefühl handeln oder investieren. Wenn man sich jedoch an die eigene Strategie hält und nicht aus Emotionen heraus agiert, ist das in vielen Fällen zumindest ein Garant dafür, keine überflüssigen Verluste zu erleiden.

Bei den verschiedenen Ansätzen ist es im Investmentbereich wichtig, auch die Strategie auf die folgenden Faktoren abzustimmen:

  • Anlageziel
  • Anlegertyp
  • Anlagehorizont
  • Risikobereitschaft

Die verschiedenen Strategien bilden dann einen Schwerpunkt, auch im Hinblick darauf, an welchen Entwicklungen sie sich an den Finanzmärkten orientieren. So gibt es zum Beispiel die Trendfolgestrategie, bei der davon ausgegangen wird, dass Kurse einen eingeschlagenen Trend weiter verfolgen. Das Rebalancing, mit dem wir uns näher beschäftigen, ist eine Art Grundsatzstrategie. Sie wird unabhängig davon angewendet, in welche Finanzprodukte Sie investieren möchten.

Was bedeutet Rebalancing?

Der Begriff Rebalancing bedeutet, dass ein Portfolio ausbalanciert wird. Was ist damit gemeint? Wenn Sie als Anleger ein Portfolio aufgebaut haben, dann beinhaltet dieses in aller Regel mehrere Anlageklassen und /oder Finanzprodukte. Zur Veranschaulichung ein Beispiel:

  • Festgeldanlage: 10.000 €
  • Staatsanleihen: 20.000 €
  • ETFs: 20.000 €
  • Aktien: 40.000 €
  • Edelmetalle: 10.000 €

An diesem Beispiel erkennen Sie, dass Ihr Portfolio aus mehreren Positionen besteht. Diese haben einen bestimmten Anteil am Gesamtportfolio. Im Beispiel würden die Aktien einen Anteil von 40 Prozent ausmachen, während Edelmetalle eine Gewichtung von 10 Prozent hätten. Das ist letztendlich die Ausgangslage für das spätere Rebalancing. Mit diesem wird nämlich versucht, diese ursprüngliche Portfoliomischung in regelmäßigen Abständen wiederherzustellen und somit dauerhaft beizubehalten.

Warum ist Rebalancing überhaupt notwendig?

Nicht für alle Anleger ist das Ausbalancieren des Portfolios notwendig. Wenn Sie zum Beispiel ausschließlich sehr sichere Anlageform gewählt haben, wie zum Beispiel Festgelder, Bundesanleihen und Geldmarktpapiere, wird ein Rebalancing selten oder gar nicht notwendig sein. Das liegt daran, dass sich einfach die Werte der einzelnen Anlagen nicht oder kaum verändern. Daher ändert sich auch die Gewichtung in Ihrem Portfolio nicht bedeutend. Anders stellt sich die Situation hingegen dar, wenn Sie sich – zumindest teilweise – noch für weitere Anlageformen entscheiden. Das sind insbesondere:

  • Unternehmensanleihen
  • Aktiv gemanagte Fonds
  • ETFs
  • Aktien
  • Edelmetalle

Bei diesen Anlagewerten ist es üblich, dass sich der Kurs oder Preis verändert. Dann allerdings verschiebt sich die Gewichtung innerhalb Ihres Portfolios, weil sich natürlich nicht alle Anlageklassen im Wert gleichmäßig verändern. Was das im Detail bedeutet, möchten wir im folgenden Abschnitt an einem Beispiel verdeutlichen.

Beispiel für das Ausbalancieren Ihres Portfolios

Um zu verdeutlichen, was letztendlich durch das Rebalancing erreicht werden soll und wie es funktioniert, möchten wir ein einfaches Beispiel geben. Dazu nehmen wir an, dass sich in Ihrem Portfolio lediglich drei Position befinden, die zudem gleich gewichtet sind. Das könnte wie folgt aussehen:

  • Aktien: 10.000 €
  • Staatsanleihen: 10.000 €
  • Edelmetalle: 10.000 €

An dieser Aufteilung lässt sich auch die Risikobereitschaft des Anlegers ablesen und vor allem, wie sich das Risiko des Gesamtportfolios gestaltet. Nehmen wir nun an, dass die Aktien innerhalb eines Jahres einen Kursgewinn von 30 Prozent erzielen. In Ihrem Portfolio würde das dazu führen, dass die Wertpapiere nicht mehr den ursprünglichen Gegenwert von 10.000 Euro haben, sondern jetzt 13.000 Euro wert sind. Bei den Staatsanleihen und dem Edelmetall gibt es hingegen keine Wertveränderungen. Im Saldo führen die Kursgewinne der Aktien allerdings dazu, dass die Aktien jetzt höher gewichtet als die zwei anderen Positionen sind. Vorher hatten die Aktien einen Anteil am Gesamt von 33 Prozent, jetzt sind es 43 Prozent. Damit erhöht sich gleichzeitig das Gesamtrisiko, weil Aktien für gewöhnlich als etwas risikoreicher als Edelmetalle und Staatsanleihen gelten.

Möchten Sie nun die ursprüngliche Gewichtung wiederherstellen, nämlich dass jede Position an Ihrem Depot einen Anteil von 33,3 Prozent hat, müssen Sie einen Teil Ihrer Aktien verkaufen. Im Beispiel würden Sie Aktienwerte im Gegenwert von 3.000 Euro veräußern. Dann hätte Ihr Portfolio erneut die ursprüngliche Gewichtung, die aus jeweils 10.000 Euro pro Position besteht.

Was ist der Rendite-Effekt beim Rebalancing?

Beim Rebalancing geht es nicht nur darum, vordergründig die ursprüngliche Gewichtung innerhalb eines Portfolios wiederherzustellen. Darüber hinaus soll ein Rendite-Effekt genutzt werden. Dieser beinhaltet, dass Sie tendenziell bei höheren Kursen weniger Wertpapiere kaufen, als es bei geringeren Kursen der Fall ist. Warum das so ist, möchten wir gerne erläutern. Wenn Sie sich grundsätzlich für das Rebalancing entscheiden, handeln Sie antizyklisch.

Damit ist gemeint, dass Sie auf einem relativ hohen Kursniveau (wie im Beispiel) Positionen schließen und beispielsweise Aktien verkaufen. Das haben wir auch in unserem Beispiel getan, weil die Kurse zuvor gestiegen sind und ein relativ hohes Niveau erreicht haben. Sie nehmen in dem Fall also Gewinne mit. Wären die Aktien hingegen im Kurs gefallen und damit ihr Wert zum Beispiel unter 9.000 Euro gesunken, hätten Sie die Position aufstocken müssen, um wieder die gleiche Gewichtung wie ursprünglich zu haben. Das bedeutet, Sie hätten die Wertpapiere zu einem vergleichsweise günstigen Kurs zugekauft.

Exakt aufgrund dieses Mechanismus ist es beim Rebalancing häufiger der Fall, dass Sie einen guten Durchschnittskosteneffekt erzielen. Damit ist gemeint, dass Sie Wertpapiere auf einem vergleichsweise günstigen Niveau erwerben und so in der Summe durchschnittlich weniger Geld aufwenden müssen, als es bei anderen Käufen der Fall ist.

Fazit: Rebalancing als interessante Portfolio-Strategie

Wie Sie im Beitrag erfahren haben, ist das Ausbalancieren des Portfolios ein interessantes Mittel. Sie schaffen es so, möglichst immer die ursprüngliche Gewichtung im Portfolio beizubehalten. Ein positiver Effekt ist zudem, dass sich dadurch die gesamte Rendite häufig verbessern lässt. Das geschieht dadurch, dass Sie öfter zu einem besonders günstigen Durchschnittskurs kaufen. Lohnenswert ist das Rebalancing allerdings nur dann, wenn Sie zumindest eine Position im Portfolio haben, deren Wert sich häufiger in etwas größerem Umfang verändert. Das betrifft insbesondere Aktien, bestimmte Anleihen, Fonds, ETFs und Sachwerte. Haben Sie hingegen ausschließlich sichere Anlageformen gewählt, wie zum Beispiel Tages-, Festgeld- und Spargeld, ist das Ausbalancieren des Portfolios im Normalfall nicht notwendig.

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