03.07.2024 -

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Geldanlagen der besonderen Art – Hohe Ansprüche und hohe Renditen?

Die Standardprodukte der Banken locken immer mehr Anleger nicht mehr hinter dem Tisch hervor. Eine wachsende Anzahl von Kunden möchte sich auf anspruchsvollere Geldanlagen konzentrieren, bei denen es zumindest die Chance auf überdurchschnittliche Renditen oder ein spannendes Investment gibt. Deshalb möchten wir uns im Beitrag solchen Anlageformen widmen, die mit höheren Ansprüchen versehen sind und daher nicht für alle Anleger ein geeignetes Investment darstellen.

Was sind die Standardanlagen am Finanzmarkt?

Sogenannte Standardanlagen machen heutzutage über 90 Prozent aller Geldanlagen aus, die am Finanzmarkt angeboten werden. Das sind nicht nur Sparbücher oder Tagesgelder, sondern in erster Linie gelten die folgenden Anlageformen als Standardangebote:

  • Spareinlagen
  • Sparbriefe
  • Tages- und Festgeldkonto
  • Schuldverschreibungen / Anleihen
  • Fonds und ETFs
  • Aktien
  • Zertifikate

Insbesondere die Anlageformen, die unter die Einlagensicherung fallen, werden nach wie vor sehr häufig genutzt. Sie sind zwar sicher, haben allerdings den gravierenden Nachteil, dass die Rendite meistens recht gering ist. Auf der anderen Seite bevorzugen dennoch viele Anleger solche Standardprodukte, weil sie leicht verständlich sind und schnell abgeschlossen werden können.

Geld anlegen mit höheren Ansprüchen – ein Überblick

Im Gegensatz zu den Standardprodukten gibt es einige Anlageformen, die seltener sind und auch höhere Ansprüche an den Anleger erfordern. Diese werden aber nicht selten durch gute und manchmal sogar überdurchschnittliche Renditen belohnt. Voraussetzung ist meistens, dass sich Anleger intensiver mit der Anlageform beschäftigen und an den jeweiligen Märkten auskennen. Beispiele für solche Kapitalanlagen sind:

  • Geschlossene Fonds
  • Sachwertanlagen (außer Edelmetalle)
  • Projektfinanzierungen
  • Nachrangdarlehen

Mit diesen Anlageformen möchten wir uns jetzt näher beschäftigen.

Geschlossene Fonds: Interessante Finanzierung einzelner Projekte

Geschlossene Fonds gibt es als Geldanlage schon seit Jahrzehnten. Sie dürfen auf keinen Fall mit offenen Fonds, den sogenannten Publikumsfonds, verwechselt werden. Geschlossene Fonds sind Beteiligungen, durch die Anleger Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb erzielen. Es geht im Wesentlichen darum, dass mit dem Kapital einzelne Projekte finanziert werden, wie zum Beispiel der Bau und anschließende Betrieb eines Containerschiffes. In der Rubrik der geschlossene Fonds gibt es zum Beispiel die folgenden Themen:

  • Containerfonds
  • Schiffsfonds
  • Solarfonds
  • Windkraftfonds
  • Private Equity Fonds
  • Medienfonds

Als Anleger müssen Sie wissen, dass Sie mit einem Investment in geschlossene Fonds ein relativ hohes Risiko eingehen. Nicht selten kommt es sogar zu Insolvenzen, wie es in der Vergangenheit häufiger im Bereich der Schiffsfonds der Fall war. Auf der anderen Seite gibt es bei geschlossenen Fonds oft sehr gute Renditen, die zwischen sechs und zehn Prozent liegen können. Sie binden Ihr Kapital in der Regel mindestens vier bis fünf Jahre und müssen 10.000, 20.000 Euro oder mehr investieren. Daher sollten Sie sich sehr genau mit dem einzelnen Projekt beschäftigen, denn der Anspruch an diese Form der Geldanlage ist hoch.

Sachwertanlagen: Immobilien, Antiquitäten und Oldtimer

Bei einer Sachwertanlage denken viele Anleger sofort an Edelmetalle und Immobilien. Gold und Silber zählen zwar zu dieser Anlageform, sind allerdings nicht mit höheren Ansprüchen versehen. Als Anleger würden Sie in diesem Fall schlichtweg Barren oder Münzen kaufen, die dann aufgrund einer Preissteigerung bei Gold oder Silber im Wert steigen. Ansonsten müssen Sie sich weder gut am Markt auskennen noch weiter um die Anlage kümmern. Anders stellt sich die Situation bei einem Direktinvestment in Immobilien für andere Sachwerte dar, wie zum Beispiel:

  • Diamanten und Edelsteine
  • Oldtimer
  • Antiquitäten
  • Kunstwerke
  • Schmuck
  • Luxusuhren

In diesen Fällen sollten Sie sich unbedingt am Markt auskennen, denn nur dann können Sie beurteilen, ob bei der einzelne Sachwertanlage Aussichten auf steigende Preise bestehen. Zudem sollten Sie den einzelnen Sachwert im Hinblick auf dessen Wert des genau beurteilen können. Das diesem Grund haben Sachwertanlagen – mit Ausnahme der Edelmetalle – einen relativ hohen Anspruch an die jeweiligen Investoren.

Es gibt weder garantierte Erträge noch ist sicher, dass die Preise der Sachwerte steigen werden. Zudem sollten Sie normalerweise Investitionssummen von mindestens 10.000 bis 20.000 Euro zur Hand haben. Der Vorteil einer Sachwertanlage ist zum einen der Inflationsschutz und zum anderen, dass Sie Ihr Kapital im Normalfall nicht für einen bestimmten Zeitraum finden. Zudem handelt es sich um ein spannendes Investment, welches nicht selten mit einer gewissen Sammlerleidenschaft und/oder Liebhaberei verbunden ist.

Projektfinanzierungen: Crowdinvesting und andere Varianten

Eine weitere Anlageform, die nicht nur für einen kleineren Teil der Anleger geeignet ist, sind die Projektfinanzierungen. In der Praxis finden sich diese immer öfter unter dem Schlagwort Crowdinvesting. Anleger melden sich auf speziellen Plattformen an, auf denen zum Beispiel Unternehmen zu finanzierende Projekte veröffentlichen können. Sie als Anleger können dann einzelne Projekte auszuwählen, in die sie Ihr Kapital fließen lassen möchten.

Solche Projektfinanzierungen entdecken auch immer mehr Kleinanleger und sogar Sparer für sich, wenn es um das Crowdinvesting geht. Folgende Eigenschaften sind dort typisch:

  • Geringe Mindestanlagesumme von oft 100 bis 500 Euro
  • Größere Auswahl an Projekten
  • Einfache und transparente Abwicklung
  • Manchmal teilweise Absicherung (Sicherungspool)
  • Kostengünstiger Anlage

Der Anspruch an die Projektfinanzierung liegt darin, dass Sie sich auch hier mit dem entsprechenden Projekt intensiv beschäftigen sollten. Immerhin gibt es ein nicht unerhebliches Risiko eines Totalverlustes, sollte zum Beispiel das Projekt scheitern. Vorteile sind demgegenüber durchschnittlich guten Renditen und die Tatsache, dass Sie schon ab kleinen Summen Geld anlegen können.

Nachrangdarlehen als riskante Anlageform mit oft hohen Zinsen

Nachrangdarlehen werden insbesondere von Unternehmen angeboten, die einen Geschäftsbereich oder ein einzelnes Projekt finanzieren möchten. Für Anleger handelt es sich allerdings um ein riskantes Investment. Wie der Name bereits vermuten lässt, geben Sie dem entsprechenden Unternehmen faktisch einen Kredit. Ihre Forderung ist allerdings nachrangig. Das bedeutet, bei einer möglichen Insolvenz werden zunächst erst sämtliche Forderungen anderer Gläubiger bedient. Daher ist es relativ unwahrscheinlich, dass Sie im Fall einer Insolvenz aus einem Nachrangdarlehen heraus überhaupt noch Geld zurück erhalten.

Ein weiteres Risiko solcher Nachrangdarlehen ist es, dass die entsprechenden Geldanlagen oft im Bereich des sogenannten grauen Marktes zu finden sind. Das bedeutet, es gibt keine Regulierung. Nicht selten geben solche Unternehmen Nachrangdarlehen aus, die eventuell bei ihrer Bank – aufgrund mangelnder Bonität – kein Darlehen mehr erhalten. Auf der anderen Seite ist es gerade deshalb der überdurchschnittliche Ertrag, der dennoch für Anleger ein interessantes Argument sein kann.

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