Ein großer Teil des Finanzbereichs besteht darin, Einnahmen und Ausgaben möglichst so zu koordinieren, dass am Ende des Monats noch Geld übrig ist. Viele Ausgaben sind sehr individuell, aber dennoch möchten Verbraucher wissen, mit welchen Beträgen sie beispielsweise monatlich ungefähr rechnen muss. Zu diesem Zweck gibt es Überschlagsrechnungen und Formeln, die sehr nützlich sein können.
Ungefähre Ausgaben im Finanzbereich – diese Kosten lassen sich kalkulieren
Zunächst möchten wir Ihnen einen Überblick darüber geben, für welche Formeln und Überschlagsrechnungen im Finanzbereich ein Bedarf besteht, um die zum Beispiel monatlich anfallenden Ausgaben möglichst gut zu kalkulieren. Themen sind in dem Fall insbesondere:
- Mietkosten
- Lebensunterhalt
- Kosten für die Mobilität
- Tierhaltung
- Kinder
- Rücklagen
- Altersvorsorge
Mit einigen dieser Themen möchten wir uns jetzt etwas ausführlicher beschäftigen und Ihnen zum Beispiel Formeln an die Hand geben, mit denen Sie zumindest überschlagsweise die voraussichtlichen Ausgaben und Kosten kalkulieren können. Beginnen möchten wir mit einem Thema, welches naturgemäß insbesondere für Familien interessant ist.
Was kostet mich mein Kind im Monat?
Der Spruch: „Kinder sind teuer“ trifft in den meisten Fällen auch heute noch zu. Zwar erhalten Eltern mittlerweile über 220 Euro an Kindergeld. Kostendeckend sind diese Zuflüsse allerdings in den seltensten Fällen. Das zeigen zum Beispiel Statistiken, die alleine für ein Kind bis zum Alter von sechs Jahren monatlich 500 Euro ansetzen. Dabei handelt es sich lediglich um laufende Kosten und zum Beispiel nicht um Gelder, die für die Erstausstattung benötigt werden. Im Wesentlichen sind in dem Bereich Lebenshaltungskosten, Kleidung und sonstige Fixkosten enthalten, die Kinder nun einmal verursachen. Auf der Grundlage können Sie je nach Alter des Kindes mit den folgenden, monatlichen Kosten rechnen:
- Alter bis 6 Jahre: 500 Euro
- Alter bis 12 Jahre: 600 Euro
- Alter bis 18 Jahre: 700 Euro
Wenn wir diese Werte einmal addieren, so können Eltern davon ausgehen, dass sie ihr Kind bis zum 18. Lebensjahr durchschnittlich zwischen 120.000 und 180.000 Euro kosten wird. Das gilt allerdings nur für das erste Kind. Alle weiteren Kinder sind meistens etwas günstiger, da zumindest teilweise die Kleidung und andere Sachen der vorherigen Kinder genutzt werden können.
Mobilitätskosten: Welche Ausgaben verursacht mein Auto?
Bei den Mobilitätskosten gilt es zu differenzieren, mit welchem Verkehrsmittel Sie unterwegs sind. So müssen Sie zum Beispiel die Ausgaben für Bahn- und Zugfahrten nicht kalkulieren, denn diese kennen Sie, zum Beispiel aufgrund einer Monatskarte. Deutlich intransparenter sind stattdessen die Kosten, die im Bereich Mobilität anfallen, falls Sie das eigene Auto nutzen. Dort gibt es eine Reihe unterschiedlicher Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Fahrzeug entstehen, insbesondere:
- Benzinkosten
- Kfz-Versicherung
- Kfz-Steuer
- Reparaturen
- Inspektionen
Streng genommen müssen Sie darüber hinaus ebenfalls den Wertverlust einkalkulieren, der sich bei jedem Auto durch die Nutzung ergibt. Wie aber lassen sich diese Kosten kalkulieren, ohne die Einzelposten im Detail zu addieren? Es gibt eine vergleichsweise leichte Formel und Faustregel, wie Sie die Durchschnittskosten für Ihr Auto ermitteln können. Die Formel lautet:
Kaufpreis / 30 = Monatliche Durchschnittskosten
Wenn wir also davon ausgehen, dass Ihr Fahrzeug einen Kaufpreis von zum Beispiel 20.000 Euro hatte, würden sich die monatlichen Kosten auf rund 660 Euro belaufen, wenn Sie den Kaufpreis durch 30 dividieren.
Was kosten mich Nahrungsmittel, Kleidung und Hygieneartikel?
Ein ebenfalls relativ undurchsichtiger Kostenfaktor sind für viele Verbraucher die Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Lebensunterhalt stehen. Darunter fallen in erster Linie Aufwendungen für die folgenden Güter, Waren und auch Dienstleistungen:
- Nahrungsmittel
- Getränke
- Kleidung
- Hygieneartikel
- Dienstleistungen wie Friseur
Diese Kosten sind tatsächlich sehr individuell. Allerdings gibt es auch in dem Bereich eine Faustformel und sogar offizielle Werte, welche Ausgaben in Deutschland durchschnittlich pro Monat für den Lebensunterhalt anfallen. Diese belaufen sich im Schnitt auf 350 bis 450 Euro pro Person. In manchen Statistiken werden auch Mobilitäts- und sogar Mietkosten zu den Lebensunterhaltskosten gezählt. Diese Ausgaben lassen sich allerdings auch getrennt aufführen, sodass in den zuvor genannten 350 bis 450 Euro tatsächlich nur Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke, Kleidung und Hygieneartikel enthalten sind.
Wie viel spare ich für mein Rentenalter?
Eine ganz wichtige Frage besteht für viele Verbraucher darin, wie sie eine später optimale, private Altersvorsorge aufbauen können. An der Stelle ist es sehr wichtig, nicht zu viel und auch nicht zu wenig Geld zur Seite zu legen. Die gute Nachricht ist, dass es auch in dem Bereich eine Art Faustregel gilt, die besagt, welchen monatlichen Sparbeitrag Sie im Idealfall in einen Sparvertrag fließen lassen, damit davon später eine gute, private Altersvorsorge finanziert werden kann. Ein Wert lautet in dem Zusammenhang, dass Sie möglichst zwischen 10 bis 15 Prozent Ihres monatlichen Nettoeinkommens in einen Sparplan fließen lassen. Die Formel zur Berechnung lautet dementsprechend:
(Nettoeinkommen * 10) / 100 = monatlicher Sparbeitrag
Lassen Sie uns diese Formel etwas mit Leben füllen. Gehen wir davon aus, dass Sie ein monatliches Nettoeinkommen von 3.200 Euro haben. Multiplizieren Sie diesen Betrag mit 10 und teilen das Ergebnis durch 100, sollten Sie einen monatlichen Sparbeitrag von 320 Euro leisten.
Fazit zu Faustformeln im Finanzbereich
Wie Sie an den zuvor genannten Beispielen erkennen können, ist es in vielen Bereichen möglich, monatliche Ausgaben zu kalkulieren, ohne diese im Detail berechnen zu müssen. Das gilt zum Beispiel für Mobilitätskosten, die Ausgaben für Kinder und die private Altersvorsorge, wenn es um die monatlichen Sparbeiträge geht. Dennoch sollten Sie stets im Hinterkopf haben, dass es sich immer nur um Durchschnittswerte handelt. Wie hoch Ihre tatsächlichen Kosten ausfallen, ist von zahlreichen Faktoren abhängig.
Eine große Rolle spielt zum Beispiel Ihr Lebensstandard. Wenn Sie beispielsweise monatlich 10.000 Euro an Einkommen erzielen, können Sie bei den Lebenshaltungskosten natürlich deutlich höhere Ausgaben finanzieren, als die Durchschnittswerte aussagen. Gleiches gilt für alle anderen Bereiche. Hinzu kommt, dass manche Menschen vergleichsweise kostspielige Freizeitausgaben haben, die dann ebenfalls separat Berücksichtigung finden müssen. Ähnliches gilt für unregelmäßige Ausgaben, wie zum Beispiel für den Jahresurlaub oder Versicherungsprämien, die lediglich einmal pro Jahr gezahlt werden.
