23.01.2024 -

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Auf Anlagebetrug hereingefallen – was können Betroffene jetzt tun?

An den Finanzmärkten gibt es eine Vielzahl von Geldanlagen, die von Banken angeboten werden. In dem Fall ist von Seriosität auszugehen, sodass Anleger keine Angst um ihr Geld haben müssen, mit Ausnahme des produktspezifischen Risikos. Auf der anderen Seite existieren jedoch ebenfalls nicht wenige Anlageformen, die als unseriös zu bezeichnen sind. Manchmal kommt es sogar zum Anlagebetrug. Das betrifft insbesondere Kapitalanlagen, die am sogenannten grauen Markt angeboten werden oder fernab aller regulierten Märkte. Dann stellt sich für betroffene Anleger die Frage, was sie an der Stelle tun können, um ihr Geld im besten Fall zurück zu erhalten.

Regulierte Märkte in Deutschland in der Mehrheit

Über 95 Prozent aller Geldanlagen sind hierzulande als seriös zu bezeichnen. Dabei geht es vor allen Dingen um Finanzprodukte, die an den regulierten Märkten angeboten werden. Dazu gehören insbesondere:

  • Tages- und Festgelder inländischer Banken
  • Wertpapierbörsen
  • Staats- und Industrieanleihen
  • Außerbörslicher Handel von Aktien
  • Sonstige Bankprodukte

Wenn Sie also beispielsweise in der Geschäftsstelle Ihrer Bank einen Vertrag über ein Anlageprodukt abschließen, können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um eine seriöse Geldanlage handelt. Anders kann sich die Situation darstellen, wenn Sie zum Beispiel online bestimmte Produkte abschließen, die nicht an den offiziellen und regulierten Märkten angeboten werden.

Vorsicht bei Anlageprodukten über bestimmte Internetseiten

Insbesondere seit der Globalisierung und der immer häufiger auftauchenden Geldanlagen im Internet, sind auch Betrugsfälle in ihrer Anzahl gestiegen. Besonders vorsichtig sollten Sie daher beispielsweise bei bestimmten Webseiten sein, die relativ massiv für eine bestimmte Geldanlage werben. Dabei gibt es durchaus typische Phrasen, an denen Sie mit größerer Wahrscheinlichkeit erkennen können, dass es sich vermutlich nicht um eine seriöse Geldanlage handeln wird. Einige davon sind:

  • „50 Prozent Rendite in wenigen Wochen“
  • „Unbegrenzte Verdienstmöglichkeiten ohne Risiko“
  • „Keine Kosten, hohe Sicherheit und überdurchschnittliche Renditen“
  • „Einmalige Investmentchance (Geheimtipp)“

Dies sind einige Beispiel dafür, wie manche Anbieter mit unseriösen Geldanlagen versuchen, Kunden zu gewinnen. Sollten Sie doch einmal auf solche Angebote hereingefallen sein, stellt sich anschließend die Frage, wie Sie Ihr Geld eventuell zurückbekommen.

Anlagebetrug: Was sind die ersten Schritte?

Oftmals beginnt das Feststellen eines Anlagebetruges seitens der betroffenen Anleger damit, dass vergeblich versucht wird, zum entsprechenden Anbieter Kontakt aufzunehmen. Anlässe sind in den meisten Fällen die folgenden:

  • Zinsen oder sonstiger Ertrag nicht wie versprochen gutgeschrieben
  • Rückzahlung des Kapitals bleibt aus
  • Kündigung wird nicht akzeptiert
  • Deutlicher (Kurs-)Rückgang des angelegten Kapitals

Wenn Sie diesbezüglich den Anbieter kontaktieren und keine Antwort erhalten, weder per E-Mail noch per Telefon, ist das bereits ein deutliches Warnsignal. Dann sollten Sie auf jeden Fall am Ball bleiben und eventuell andere Wege versuchen, um Kontakt aufzunehmen.

Recherche im Internet über den Anbieter

Im zweiten Schritt ist es hilfreich, wenn Sie zum Beispiel in Foren oder auf bestimmten Finanzwebseiten Informationen über den entsprechenden Anbieter einholen. Foren sind dazu sehr hilfreich, weil es meistens bereits einige Kunden gibt, die ebenfalls schlechte Erfahrungen gemacht haben. Häufen sich solche Einträge, ist das ein weiteres Anzeichen dafür, dass anscheinend mit der Geldanlage und speziell mit dem Anbieter etwas nicht stimmt. In dem Fall sollten Sie anschließend weitere Schritte unternehmen, denn natürlich möchten Sie Ihr Geld zurück und im besten Fall die versprochen Erträge vereinnahmen.

Häufiger der Fall: Insolvenz des Anbieters

Leider stellt sich im Zusammenhang mit einem Anlagebetrug meistens schnell heraus, dass der entsprechende Anbieter mittlerweile insolvent ist oder zumindest seine Insolvenz angemeldet hat. Das gilt allerdings nur für Unternehmen, die zumindest innerhalb der Europäischen Union ansässig sind. Auf der anderen Seite gibt es ebenfalls Anbieter von Geldanlagen, die ganz bewusst betrogen und dementsprechend gar keine zugelassene Firma oder Ähnliches haben. Gehen wir in unserem Beitrag jedoch davon aus, dass zwar keine seriöse Geldanlage angeboten wurde, jedoch immerhin eine real existierende Firma dahinter steckt.

Sollten Sie also feststellen, dass der Anbieter der Geldanlage in der Insolvenz ist, besteht dringender Handlungsbedarf. In dem Fall ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie Ihre Forderung in die Insolvenztabelle eintragen lassen. Meistens erhalten Sie dazu Post vom Insolvenzverwalter, der Sie darum bittet, eventuell bestehende Forderungen geltend zu machen. Da es sich um keine einfache Angelegenheit handelt und auch Fristen zu berücksichtigen sind, um bei einer betrügerischen Kapitalanlage das Geld zurück zu erhalten, ist durchaus eine Beratung durch einen Rechtsanwalt sinnvoll.

Wenden Sie sich am besten an spezialisierte Anwälte

Wenn es um Anlagebetrug und ähnliche Vergehen geht, dann kann es sinnvoll sein, einen erfahrenen Rechtsanwalt zurate zu ziehen. Besonders geeignet sind in dem Fall Anwaltskanzleien, die sich auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert haben. In dem Fall ist es das tägliche Brot der Kanzlei, sich zum Beispiel mit Kapitalanlagebetrug und die Konsequenzen auseinanderzusetzen. Der Service der Rechtsanwälte ist meistens umfangreich, sodass Sie dort insbesondere die folgenden Leistungen erwarten können:

  • Telefonisches Erstgespräch (Erstberatung), nicht selten kostenfrei
  • Aufsetzen eines Schreibens an den Anbieter
  • Weiterer Schriftverkehr
  • Vertretung im Schlichtungsverfahren
  • Vertretung durch den Anwalt vor Gericht

Lediglich unter der Voraussetzung, dass Sie keine Rechtsschutzversicherung haben, sollten Sie sich diesen Schritt noch einmal überlegen. Dann ist es oft eine Kosten-Nutzen-Frage, ob Sie sich tatsächlich durch Anwälte vertreten lassen. Abhängig machen werden das die meisten Anleger davon, wie hoch die Schadenssumme im Einzelfall ist.

Eventuell Anzeige bei der Polizei stellen

Sollte klar ersichtlich sein, dass Sie vom Anbieter bei der Geldanlage wissentlich betrogen wurden, ist zusätzlich ein Gang zur Polizei sinnvoll. Sie sollten dort Strafanzeige stellen, damit im besten Fall nicht noch mehr unwissende Anleger zu Schaden kommen.

Wie sind die Erfolgsaussichten bei Anlagebetrug?

In den meisten Fällen erhalten Anleger nach einem Anlagebetrug nur einen geringen Teil ihres Kapitals oder gar nichts zurück. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die angelegten Gelder entweder aufgebraucht oder durch dunkle Kanäle nicht mehr aufzufinden sind. Manchmal werden die entsprechenden Betrüger zwar verurteilt, aber dennoch steht häufig nur noch zu wenig Kapital bereit, um sämtliche Gläubiger in vollem Umfang zu befriedigen. 

In solchen Fällen gibt es in der Regel eine bestimmte Quote, die auf die Geschädigten Anleger verteilt wird. Eine derartige Aufteilung noch vorhandenen Vermögens kann zum Beispiel wie folgt aussehen:

  • Gesamte Forderungen: 20 Millionen Euro
  • Verwertbares Vermögen: 2 Millionen Euro 
  • Verteilungsquote: 10 %

In dem Fall würden sämtliche – auf einer Ebene befindliche – Anleger mit ihren Forderung zu jeweils 10 Prozent befriedigt werden. Wer also beispielsweise 30.000 Euro investiert hat, würde entsprechend 3.000 Euro zurück erhalten.

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