30.06.2024 -

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Ende der Niedrigzinsphase – Tagesgeld und Festgeld wieder attraktiver

Die meisten Anleger haben viele Jahre sehnsüchtig darauf gewartet, dass die Niedrigzinsphase endlich zu Ende ist. Das ist spätestens seit Beginn 2023 der Fall, denn durch die Leitzinserhöhungen hat die EZB eine Zinswende eingeläutet. Für viele Anleger in den letzten Jahren kaum bis gar nicht interessante Anlageform rücken jetzt wieder mehr in den Fokus. Dazu gehören insbesondere Tages- und Festgelder.

Warum ist die Niedrigzinsphase beendet?

Viele Anleger möchten nicht nur Geld investieren, sondern ebenfalls wissen, aus welchen Gründen eine Anlageform mit einer eher schlechten oder guten Rendite versehen ist. Daher stellt sich unter anderem die berechtigte Frage, warum die zuvor viele Jahre lang anhaltenden Niedrigzinsphase inzwischen vorbei ist. Der originäre Anlass ist die erheblich gestiegene Inflationsrate, die wiederum eine wachsende Wirtschaft und allgemeine Preissteigerungen als Ursache hat.

Um die aus Sicht der EZB viel zu hohe Inflationsrate einzudämmen, wurden bereits die Leitzinsen erhöht. An diesen Leitzinsen orientieren sich die Banken, wenn sie ihre eigenen Zinssätze für Kredite und Anlageformen festlegen. Erhöhte die EZB also die Leitzinsen, hat das häufig zur Folge, dass die Banken nicht nur ihre Kreditzinsen, sondern ebenfalls ihre Zinsen auf den folgenden Anlageformen erhöhen:

  • Spareinlagen
  • Sparbriefe (Neuausgabe)
  • Festgelder
  • Tagesgelder

Eingeläutet wurde das Ende der Niedrigzinsphase also in erster Linie dadurch, dass die Europäische Zentralbank nach vielen Jahren die Leitzinsen erstmals wieder erhöht hat. Momentan (Juli 2023) beträgt der Leitzins vier Prozent, nachdem er noch bis Mitte 2022 bei 0,0 Prozent gelegen hat.

Welche Vorteile haben Tages- und Festgelder als Geldanlage?

Selbst in der Niedrigzinsphase, als es auf Tages- und Festgeldkonten zum Teil fast gar keine Zinsen mehr gab oder sogar Minuszinsen existierten, haben sich dennoch zahlreiche Anleger für diese Produkte entschieden. Warum ist das so? Der große Vorteil der Tages- und Festgeldeinlagen ist, dass es sich um äußerste sichere Anlageformen handelt. Es greift die gesetzliche Einlagensicherung, sodass sämtliche Einlagen mindestens bis 100.000 Euro je Kunde bei Insolvenz der Bank oder sonstigen Liquiditätsproblemen geschützt sind.

Das gilt nicht nur Fest- und Tagesgelder, sondern ebenfalls für Spareinlagen und bestimmte Sparbriefe. Die hohe Sicherheit ist also in jeder Zinssituation das schlagende Argument für solche Anlageformen. Auf der anderen Seite hat die Niedrigzinsphase gezeigt, dass die Rendite von Tages- und Festgeldern sehr unattraktiv sein kann. Zumindest das Tagesgeld hat allerdings noch einen weiteren Vorteil, nämlich die tägliche Verfügbarkeit. Im Gegensatz zu manch anderen Anlageformen können Sie Ihr Guthaben jederzeit abrufen, ohne dabei das Risiko eingehen zu müssen, Verluste zu erleiden oder zum Beispiel Vorschusszinsen zu zahlen.

Wie ist die aktuelle Entwicklung bei den Tages- und Festgeldzinsen?

Dass Tages- und Festgeldeinlagen seit der Zinswende und der vorhergehenden Erhöhungen der Leitzinsen durch die LZB wieder attraktiver geworden sind, hängt von der Zinsentwicklung in dem Bereich ab. Wenn man sich die aktuellen Angebote deutscher und europäischer Banken innerhalb der EU betrachtet, dann bewegen sich die Tages- und Festgeldzinsen innerhalb folgender Spannen (Stand Juli 2023):

  • Tagesgeld: 3 bis 4 Prozent (meistens zeitlich befristet für Neukunden)
  • Festgeld 1 Jahr Laufzeit: 3,8 bis 4,3 Prozent
  • Festgeld 3 Jahre Laufzeit: 3,8 bis 4,3 Prozent
  • Festgeld 5 Jahre Laufzeit: 3,8 bis 4,3 Prozent

Auf einem Festgeld mit einer Laufzeit von drei Jahren bekommen Sie momentan also immerhin wieder rund vier Prozent durchschnittliche Zinsen. Damit können Sie die Inflationsrate von sechs oder sieben Prozent zwar nicht komplett kompensieren, aber dafür sind die Zinsen zumindest wieder deutlich höher als während der Niedrigzinsphase.

Was bringen sogenannte Zinsportale?

Wem die bereits deutlich angestiegen Tages- und Festgeldzinsen deutscher Banken dennoch zu gering sind, für den sind eventuell sogenannte Zinsportale eine Option. Dabei handelt es sich um bestimmte Anbieter im Internet, die eine Verbindung zwischen ausländischen Banken und deutschen Anlegern herstellen. Auf der Plattform präsentieren zum Beispiel Banken aus Spanien, Griechenland, Italien und Rumänien ihre Zinsangebote.

Anleger aus dem DACH-Raum können dann dort ein Tages- oder Festgeldkonto eröffnen lassen, um im besten Fall von einem höheren Zinssatz zu profitieren. In der Praxis ist es allerdings zumindest bei den Angeboten der EU-Banken so, die unter die Einlagensicherung fallen, dass die Zinsunterschiede relativ gering sind. Sie erhalten dann zum Beispiel bei Tages- oder Festgeldern einen um 0,2 bis 0,5 Prozent höheren Zins, als es bei deutschen Banken der Fall ist. Meistens sind diese Angebote zudem an Bedingungen geknüpft, wie zum Beispiel:

  • Mindestanlagesumme
  • Mindestanlagedauer
  • Neukunde

Auf jeden Fall ist es ein Vergleich der Angebote wert, denn manchmal können Zinsportale tatsächlich aktuell eine lohnenswerte Alternative zu den Tages- und Festgeldangeboten deutscher Banken sein.

Welche Anlagedauer sollte ich beim Festgeldkonto wählen?

Während Sie das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto jederzeit verfügen können, sollten Sie beim Festgeld unbedingt auf eine passende Anlagedauer achten. Der Hintergrund ist, dass Sie Ihr Kontoguthaben erst nach Fälligkeit der Festgeldanlage abrufen können. Vorzeitige Verfügungen müssen die Banken nicht zulassen, obwohl sie das in der Praxis unter Berechnung von Vorschusszinsen häufiger tun. Anspruch auf die vorzeitige Auszahlung Ihres Guthabens haben Sie jedoch nicht.

Abgesehen davon stellt sich ebenfalls infrage, ob Sie Ihr Kapital jetzt schon auf einem Festgeldkonto für einige Jahre binden sollten, auch wenn Sie das Geld nicht benötigen. Der Hintergrund der Frage ist, wie sich die Tages- und Festgeldzinsen voraussichtlich in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln werden. Steigen die Zinsen weiter, würde das natürlich momentan für eine eher kurzfristige Anlagedauer von maximal einem Jahr sprechen. Bei den meisten Festgeldangeboten haben Sie mindestens die folgenden Zeiträume zur Auswahl:

  • 30 Tage
  • Mehrere Monate
  • 1 Jahr
  • 3 Jahre
  • 5 Jahre

Die meisten Experten sind der Ansicht, dass man sein Kapital momentan noch nicht mehr als 1-2 Jahre auf dem Festgeldkonto anlegen sollte. Sollte es nämlich zu weiteren Zinserhöhungen kommen, würden Sie Ihr Geld dann unnötig lange zu einem eigentlich zu niedrigen Zinssatz binden. Daher ist vorsichtiges Agieren sicherlich die bessere Variante, indem Sie sich zum Beispiel beim Festgeld für eine Anlagedauer zwischen einigen Monaten und maximal einem Jahr entscheiden. Darüber hinaus gibt es momentan bei einer mehrjährigen Anlagedauer oft nur einen unwesentlich höheren Zins auf dem Festgeld, als wenn Sie sich für einen Zeitraum von beispielsweise einem Jahr entscheiden.

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