30.06.2024 -

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Erfolgreicher Vermögensaufbau – Rentenbeginn um zehn Jahre vorziehen?

Erfolgreicher Vermögensaufbau - Rentenbeginn um zehn Jahre vorziehen?

Tendenziell gibt es momentan im Hinblick auf die Rente und am Arbeitsmarkt eine kontroverse Diskussion. Zum einen gibt es Experten, die den Rentenbeginn noch weiter nach hinten schieben möchten, beispielsweise auf das 69. Lebensjahr. Auf der anderen Seite sehen manche Fachleute es als sinnvoll an, in Deutschland die 4-Tage-Arbeitswoche einzuführen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht einfach zu beurteilen, wie sich zum Beispiel das Renteneintrittsalter in der Zukunft entwickeln wird.

Immer mehr Bundesbürger machen sich über solche Entwicklungen allerdings keine Gedanken, sondern versuchen, den eigenen Renteneintritt vorzuziehen. Doch kann es mit einem optimalen Vermögensaufbau realistisch sein, zum Beispiel schon mit 57 Jahren in den Ruhestand einzutreten, demnach zehn Jahre vor dem eigentlichen Rentenalter? Dieser Frage möchten wir in unserem Beitrag nachgehen.

Wie kann ich ein Vermögen aufbauen?

Als Grundlage zur Beantwortung der Frage müssen Sie wissen, wie Sie Vermögen aufbauen. Gemeint ist damit regelmäßiges Sparen, also dass noch kein Kapitalgrundstock vorhanden ist. Hier lassen sich zwei unterschiedliche Methoden unterscheiden, nämlich:

  • Rein privater Vermögensaufbau
  • Staatlich geförderter Vermögensaufbau

Zuvor spielt die gesetzliche Rente eine wichtige Rolle, die Sie später im Alter erhalten. Vielleicht kommt sogar noch eine Betriebsrente hinzu, falls Sie bereits eine betriebliche Altersvorsorge nutzen. Wenn es jedoch um den privaten Vermögensaufbau geht, dann kann dieser entweder losgelöst von staatlichen Forderungen sein oder es handelt sich um staatlich geförderte Altersvorsorge. Dann wiederum gibt es vor allem die folgenden zwei Varianten:

  • Riester-Rente
  • Basisrente (Rupp Rente)

Sie sollten sichh also im ersten Schritt überlegen, in welcher Form Sie Vermögen aufbauen können und wollen, um dann später Ihr Ziel zu erreichen, zehn Jahre früher in den Ruhestand einzutreten.

Was ist die Basis für den Vermögensaufbau?

Die wohl wichtigste Grundlage für den Vermögensaufbau ist auch heute noch die gesetzliche Rente. Sie müssen allerdings bedenken, dass diese erst ab dem 67. Lebensjahr ausgezahlt wird. Wenn Sie also zehn Jahre früher in den Ruhestand gehen möchten, müssen Sie diese erste zehn Jahre komplett ohne staatliche Altersvorsorge in Form der gesetzlichen Rente auskommen. Gleiches gilt für Betriebsrenten, denn diese werden für gewöhnlich ebenfalls erst mit dem Beginn des Renteneintrittsalters ausgezahlt. Das bedeutet, dass Sie – im Beispiel – ab Ihrem 57. Lebensjahr (Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand) bis zum Erreichen des Regelrenteneintrittsalters von 67 Jahren komplett auf sich alleine gestellt sind. Um bis dahin einen entsprechenden Vermögensaufbau zu betreiben, stehen vor allem die folgenden Produkte zur Verfügung:

  • Banksparplan
  • Fondssparplan
  • ETF-Sparplan
  • Private Rentenversicherung
  • Kapitallebensversicherung

Darüber hinaus gibt es von Zeit zu Zeit neue Produkte am Finanzmarkt, mit denen Sie ebenfalls ein Vermögen regelmäßig aufbauen können. Das sind zum Beispiel Edelmetallsparpläne, die Sie ebenfalls nutzen können. Gleiches gilt für Aktiensparpläne, die einen etwas risikoreicheren, aber im Durchschnitt sehr ertragreichen Vermögensaufbau darstellen.

Woher weiß ich, wie viel ich sparen muss?

Mit die wichtigste Frage im Zusammenhang mit einen optimalen Vermögensaufbau und dem Erreichen des Ziels, beispielsweise mit 57 Jahren in den frühzeitigen Ruhestand eintreten, ist die nach der passenden Sparrate. Es geht darum, wie viel Sie monatlich in den entsprechenden Sparvertrag einzahlen müssen, damit Sie später ab dem 57. Lebensjahr die ersten zehn Jahre von dem Geld leben können. Dazu wiederum müssen Sie mehrere Daten und Zahlen kennen, nämlich:

  • Monatliches Budget ab dem 57. und ab dem 67. Lebensjahr
  • Rendite des Sparvertrages
  • Einzahlungsdauer
  • Benötigtes Gesamtkapital (ab dem 57. Lebensjahr bis zum Lebensende)
  • Wie lange sollen Rentenzahlungen reichen?

Die letzten zwei Fragen sind sehr schwierig zu beantworten, nämlich wie lange die spätere Rentenzahlung reichen soll und wann Ihr Lebensende sein wird. Dazu müssten Sie wissen, wie alt Sie werden, was natürlich de facto nicht möglich ist. Daher arbeiten Sie an der Stelle am besten mit Durchschnittswerten, zum Beispiel mit einer momentanen Lebenserwartung von rund 82 Jahren.

Beispielrechnung zum Vermögensaufbau für den frühzeitigen Ruhestand

Am besten lässt es sich an einem Beispiel erklären, welche Zahlen wichtig sind, wenn Sie später Ihr Ziel des vorzeitigen Ruhestandes mit 57 Jahren erreichen möchten. Dazu gehen wir im Beispiel davon aus, dass Sie ab dem 67. Lebensjahr eine gesetzliche Rente in Höhe von 1.200 Euro erhalten. Ihr gewünschtes Budget beträgt ab Ihrem 57. Lebensjahr exakt 2.400 Euro monatlich. Daraus können wir nun berechnen, wie viel Kapital Sie insgesamt ab dem 57. Lebensjahr privat ansparen müssen, damit später daraus eine monatliche Rente entnommen werden kann, die kalkulatorisch bis zu Ihrem 82. Lebensjahr reichen soll:

Kapitalsumme insgesamt: 288.000 Euro (57. bis 67. Lebensjahr) + 216.000 Euro (67. bis 82. Lebensjahr) = 504.000 Euro

Sie wissen nun, dass im Beispiel einen Gesamtbetrag von 504.000 Euro benötigen. Damit können Sie den kompletten Zeitraum ab Ihrem 57. Lebensjahr bis zu Ihrem kalkulatorischen Lebensende finanzieren. Dabei sind natürlich gesetzliche Renten ab dem 67. Lebensjahr bereits einbezogen. Von diesem Betrag ausgehend müssen Sie zweiten Schritt ermitteln, welche monatliche Sparrate zu diesem Ziel führt. Dazu wiederum benötigen Sie die folgenden Angaben:

  • Einzahlungsdauer
  • Rendite des Sparvertrages

Die Einzahlungsdauer lässt sich leicht ermitteln. Sind Sie momentan beispielsweise 29 Jahre alt, können Sie bis zu Ihrem 57. Lebensjahr noch exakt 28 Jahre in den Sparvertrag einzahlen. Bei der Rendite sieht es etwas schwieriger aus, denn diese können Sie (bis auf den Banksparplan) nur schätzen und kalkulieren. Im Beispiel nehmen wir an, dass Sie einen ETF-Sparplan wählen und mit einer Jahresrendite von 5,3 Prozent kalkulieren.

Aus diesen Zahlen wiederum ergibt sich nun die Berechnung der für Sie optimalen monatlichen Sparrate. Diese beläuft sich im Beispiel auf 666 Euro. Wenn Sie also diesen Betrag ab sofort monatlich in den Sparvertrag einzahlen, können Sie sich Ihren Traum vom frühzeitigen Ruhestand mit sieben 57 Jahren – zumindest rein rechnerisch – erfüllen.

Welche Probleme kann es geben?

Eine Kalkulation für einen Zeitraum von 20 und mehr Jahren kann in der Praxis zu Problemen führen. Es gibt öfter folgende Veränderungen, Entwicklungen und Gegebenheiten, die dafür sorgen können, dass Sie Ihr Ziel trotz einer sehr gut kalkulierten, monatlichen Rate nicht erreichen:

  • Rendite des Sparplans fällt geringer als kalkuliert aus
  • Sie werden (vorübergehend oder dauerhaft) arbeitslos
  • Sie werden berufsunfähig
  • Unvorhergesehene Ausgaben führen dazu, dass Sie die Rate in dem Umfang nicht tragen können

Manche dieser Risiken können Sie zumindest absichern, indem Sie beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Andere, mögliche Probleme sind kaum vorhersehbar, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit oder auch größere Ausgaben, sodass Sie sich die Sparrate – zumindest vorübergehend – nicht mehr leisten können. Wenn Sie sich allerdings an Ihre eigene Kalkulation halten, dann bestehen gute Chancen, dass Sie später schon zehn Jahre früher als gewöhnlich in Rente gehen können.

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