Im Immobiliensektor gibt es eine Reihe von Immobilienarten, die für ein Investment besonders attraktiv erscheinen. Dazu gehören zum Beispiel neben Studentenwohnheimen, Wohnparks und bestimmten Gewerbeimmobilien ebenso die sogenannten Pflegeimmobilien. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Pflegeheime, in denen die Bewohner später betreut werden. Wir möchten uns im Beitrag damit beschäftigen, warum Pflegeimmobilien auch als Geldanlage sehr interessant sind.
Pflegemarkt in Deutschland wächst
Ein wichtiger Hintergrund für ein attraktives Investment ist im Bereich der Sachwertanlagen, dass der entsprechende Markt wächst. Sie sollten sich also im ersten Schritt betrachten, ob das auch auf den Pflegemarkt zutrifft, in dem die Pflegeimmobilien angesiedelt sind. Tatsächlich ist es so, dass es sich hier nach wie vor um einen Wachstumsmarkt handelt. Dazu tragen insbesondere die folgenden Fakten bei:
- Lebenserwartung in Deutschland steigt
- Alterspyramide entwickelt sich weiterhin in Richtung höheres Alter
- Immer mehr Menschen werden pflegebedürftig
- Es fehlt zum Teil an Angeboten (Pflegekräfte, Pflegeimmobilien)
Diese Tatsachen tragen dazu bei, dass der Pflegemarkt weiter wächst. Das sind vor allem die steigende Lebenserwartung und die damit in Verbindung stehende, wachsende Anzahl an Pflegebedürftigen im Alter.
Was sind Pflegeimmobilien?
Pflegeimmobilien sind ein Oberbegriff für sämtliche Objekte, die etwas mit der Pflege zu tun haben. Das sind in erster Linie die folgenden Immobilienarten und auch Wohnungen:
- Alters- und Pflegeheime
- Pflegewohnungen
- Betreutes Wohnen
- Sonstige Einrichtungen zur Pflege
In vielen Fällen handelt es sich bei Pflegeimmobilien um Pflegeheime. Diese können entweder der Tages- und/oder und Nachtpflege dienen. Sie beinhalten dann meistens zahlreiche Pflegewohnungen, in denen die entsprechenden Pflegebedürftigen leben und betreut werden.
Wie sieht der Markt der Pflegeimmobilien hierzulande aus?
Wie eingangs bereits erwähnt, ist es für ein attraktives Investment wichtig, dass es sich beim jeweiligen Markt möglichst um einen Wachstumsmarkt handelt. Bei Pflegeimmobilien ist das deshalb der Fall, weil momentan das Angebot kleiner als die Nachfrage ist. Anders ausgedrückt: Es fehlen in Deutschland Pflegeplätze, also zum Beispiel Pflegewohnungen und Pflegeheime. Dieser Nachfrageüberhang führt dazu, dass sowohl die Preise für solche Unterkünfte als auch die der Pflegeimmobilien an sich steigen. Das wiederum ist eine sehr gute Voraussetzung für Anleger, die gerne – mit einer möglichst guten Rendite – in Pflegeimmobilien Geld investieren möchten.
Wie kann ich Pflegeimmobilien anlegen – das direkte Investment
Grundsätzlich gibt es bei allen Immobilien die Möglichkeit, dass Sie entweder direkt oder indirekt investieren. Mit einem direkten Investment meint man, dass Sie die entsprechenden Objekte kaufen. In diesem Fall würden Sie also eine Pflegeimmobilie erwerben, zum Beispiel eine Pflegewohnung. Diese würden Sie anschließend vermieten und daraus resultierend in Form der Mieteinnahmen die gewünschten Erträge generieren.
Indirekte Investments in Pflegeimmobilien
Ein indirektes Investment sieht etwas anders aus, denn in diesem Fall kaufen Sie keine einzelnen Objekte. Stattdessen bedienen Sie sich anderer Finanzprodukte, um jedoch dennoch von einer möglichst positiven Preisentwicklung und Einnahmen einer Pflegeimmobilie zu profitieren. In dem Fall wählen Sie zum Beispiel die folgenden Anlageformen aus:
- Immobilienfonds (offene oder geschlossene)
- Immobilienaktien
- Crowdinvesting (in Immobilien)
Immobilienfonds gibt es sowohl als offene wie auch geschlossene Fonds. Bei offenen Fonds würden Sie in dem Fall Anteile einer Fondsgesellschaft kaufen, die sich möglichst bei ihrem Immobilien-Investment auf Pflegeimmobilien konzentriert. Sie können dann meistens schon ab 50 Euro Geld investieren und sogar durch regelmäßige Einzahlungen in einen Fondssparplan Vermögen mit Pflegeimmobilien aufbauen.
Bei geschlossenen Immobilienfonds hingegen investieren Sie meistens nur in eine, einzelne Pflegeimmobilie. Es gibt daher keine Risikostreuung und das Investment ist schlichtweg deutlich riskanter als bei einem offenen Fonds. Zudem müssen Sie normalerweise mindestens 10.000 Euro investieren, wenn Sie überhaupt Anteile an geschlossenen Immobilienfonds erwerben möchten. Daher empfiehlt sich das Investment vorwiegend erfahrenen und gleichzeitig vermögenderen Anlegern, die etwas mehr Kapital zur Verfügung haben.
Ein dritter Weg des indirekten Investments in Pflegeimmobilien ist das sogenannte Crowdinvesting. Dies hat einige Gemeinsamkeiten mit geschlossenen Fonds, allerdings handelt es sich rechtlich um eine gänzlich andere Struktur. Beim Crowdinvesting melden Sie sich zunächst auf einer Plattform an. Dort werden Ihnen mehrere Projekte – beispielsweise zum Thema Pflegeimmobilien – vorgestellt. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Neubau und den anschließenden Betrieb eines Pflegeheimes richten. Sie können anschließen in dieses Projekt Geld investieren, meistens schon ab 100 oder 500 Euro.
Welche Rendite erziele ich mit Pflegeimmobilien?
Die häufigste Frage von Anlegern im Zusammenhang mit einem Investment ist, welche Rendite Sie damit generieren können. Pauschale Aussagen gibt es zwar nicht, aber Sie können sich immerhin an Durchschnittswerten orientieren. Bei der Anlage in Immobilien und speziell in Pflegeimmobilien war es in den letzten zehn Jahren so, dass die durchschnittliche Rendite für Anleger pro Jahr etwa zwischen 3,5 und 5 Prozent lag. Das ist ein durchaus guter Wert, insbesondere vor dem Hintergrund der vergangenen Niedrigzinsphase.
Beim direkten Investment wird die Rendite von mehreren Faktoren beeinflusst, insbesondere:
- Kaufpreis der Pflegeimmobilien
- Laufende Kosten
- Anschaffungskosten (auch Hypothekenzinsen)
- Mieterquote
- Sonstige Faktoren
Beim indirekten Investment sollten Sie bedenken, dass die Preise am Immobilienmarkt und auch die Mietpreise keinen so großen Einfluss auf die Rendite der entsprechenden Anlage haben. Vielmehr kommen dann noch weitere Faktoren hinzu, die bei einem direkten Investment keine Rolle spielen.
Wie sicher ist die Anlage in Pflegeimmobilien?
Eine Immobilienanlage ist stets eine Sachwertanlage. Diese gilt als vergleichsweise stabil, auch wenn nicht von einer sehr sicheren Geldanlage gesprochen werden kann. Natürlich kann es auch bei Pflegeimmobilien passieren, dass die betreibende Firma Insolvenz anmelden muss. Die Risiken sind allerdings aufgrund der Immobilienart eher geringer, weil es sich eben um einen Wachstumsmarkt handelt. Ein Totalverlustrisiko kann allerdings nicht komplett ausgeschlossen werden. Das sollten Sie wissen, insbesondere dann, wenn Sie sich für ein mögliches Direktinvestment in diese Immobilienart entscheiden möchten.
Fazit zum Thema Pflegeimmobilien
Für Anleger sind Pflegeimmobilien nach wie vor interessant, da sie in einem Wachstumsmarkt angesiedelt sind. Je nach Anlageform reichen manchmal bereits wenige Hundert Euro aus, die Sie mindestens investieren müssen. Für ein Direktinvestment müssen Sie allerdings mit deutlich höheren Kapitalsummen rechnen, die meistens erst bei etwa 200.000 Euro für eine einzelne Pflegewohnung starten. Die Anlage ist relativ wertstabil, meistens inflationsgeschützt und mit einer durchschnittlich durchaus guten Rendite versehen.