Insbesondere im Kreditbereich gab es aufgrund der Digitalisierung in den letzten zehn Jahren einige Veränderungen. Dazu gehört unter anderem, dass die Beantragung eines Kredites immer schneller und unkomplizierter geworden ist. Deshalb bieten immer mehr Kreditinstitute sogenannte digitale Kredite an. Wir möchten uns im Beitrag damit beschäftigen, um welche Art von Krediten es sich handelt und welche besonderen Eigenschaften solche Darlehen haben, die häufig auch als paperless credits bezeichnet werden.
Kredite aus dem Internet oder in der Geschäftsstelle?
Grundsätzlich haben Kreditsuchende in Deutschland weiterhin die Wahl, ob sie das Darlehen in der Geschäftsstelle einer Bank oder im Internet über die Webseite beantragen. Allerdings hat der Anteil der Online-Kredite in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen. Gerade bei einfacheren Darlehensarten nutzen Kunden verstärkt die Möglichkeit, den Kredit im Internet zu beantragen. Das trifft insbesondere auf die folgenden Kreditarten zu:
- Dispositionskredit
- Ratenkredit
- Abrufkredit
Im Allgemeinen handelt es sich bei digitalen Krediten um Ratenkredite, die entsprechend im Internet beantragt werden können. Kunden hingegen, die gerne eine Beratung haben möchten oder bei denen es um umfangreicheren Finanzierungen geht, wie zum Beispiel eine Immobilienfinanzierung, wählen nach wie vor oft den Weg in die Geschäftsstelle.
Wie funktionieren Online-Kredite im Detail?
Digitale Kredite fallen in die große Gruppe der Onlinekredite, sind allerdings noch einmal eine spezielle Unterart. Bevor wir uns explizit mit den paperless credits beschäftigen, möchten wir kurz auf die wesentlichen Eigenschaften aller Onlinekredite eingehen. Das sind:
- Kredit wird online über die Webseite der Bank beantragt
- Oftmals ist ein Vergleichsrechner vorgeschaltet
- Zeitraum zwischen Beantragung und Auszahlung wenige Tage
- Meistens schnelle Kreditentscheidung
- Identifizierung per Post- oder VideoIdent-Verfahren
Kennzeichnend für Online-Kredite ist neben der Tatsache, dass Sie diese über die Webseite der Bank beantragen müssen vor allen Dingen, dass die Beantragung online in meistens maximal zehn Minuten vorgenommen werden kann. Darüber hinaus bieten immer mehr Banken zwei Formen der möglichen Identifizierung an. Zum einen ist das das ältere PostIdent-Verfahren und zum anderen wird auch zunehmend das moderne VideoIdent-Verfahren angeboten. Ebenfalls kennzeichnen sich Online-Kredite häufig durch im Vergleich zu Filialkrediten günstigere Konditionen. Doch was ist nun eigentlich der Unterschied zwischen gewöhnlichen Onlinekrediten und den spezielleren digitalen Darlehen?
Was sind digitale Kredite?
Eines vorweg: Bei digitalen Krediten handelt sich ebenfalls um Online-Kredite, die allerdings zusätzlich gegenüber anderen Internetkrediten abweichende Merkmale haben (können). Mit diesen speziellen Eigenschaften möchten wir uns im Folgenden etwas näher beschäftigen, denn diese machen einen gewöhnlichen Onlinekredit zu einem digitalen Kredit. Die wichtigsten Unterschiede zwischen normalen Onlinekrediten und digitalen Darlehen sind bzw. können sein:
- Absenden des Kreditantrages online
- Hochladen der benötigten Dokumente auf der Webseite
- VideoIdent-Verfahren zur Legitimation
- Automatische Kreditentscheidung
- Kein Versand von Kreditverträgen per Post
- Digitale Signatur (statt Unterschrift per Hand)
Einige dieser Eigenschaften finden Sie heutzutage auch bereits bei gewöhnlichen Online-Krediten vor, insbesondere das Absenden des ausgefüllten Formulars über die Webseite der Bank. Manchmal können Sie ebenfalls schon dasVideoIdent-Verfahren zur Identifizierung nutzen. Deshalb sind es in erster Linie die folgenden drei Merkmale, die charakteristisch für digitale Darlehen sind:
- Hochladen der Unterlagen über die Webseite
- Kein Versand der Kreditverträge per Post
- Digitale Signatur
Zunächst einmal benötigen die Banken auch bei digitalen Krediten von Ihnen Unterlagen, um zum Beispiel Ihre Kreditwürdigkeit zu prüfen und Ihnen die Möglichkeit zu geben, beispielsweise Ihr Einkommen nachzuweisen. Heutzutage funktioniert das ganz praktisch, indem Sie die Dokumente entweder über die Webseite der Bank hochladen oder per E-Mail Anhang versenden. Auf jeden Fall muss kein Antrag mehr ausgedruckt werden, dem dann die Unterlagen beigefügt werden, wie es manchmal bei gewöhnlichen Onlinekrediten noch der Fall ist. Das VideoIdent-Verfahren ist bei digitalen Darlehen obligatorisch, wird allerdings auch bei immer mehr gewöhnlichen Online-Krediten offeriert.
Kein Versand der Verträge per Post
Ein tatsächlich entscheidender Unterschied zwischen normalen Onlinekrediten und den digitalen Darlehen ist die Tatsache, dass keine Kreditverträge mehr Post versendet werden. Daher trägt der digitale Kredit auch seinen Namen paperless credit. Diese Ratenkredite kommen im Rahmen der Beantragung und beim Abschluss der Kreditverträge komplett ohne Papier aus. Nur wie erhalten Sie in dem Fall Ihre Verträge, wenn diese nicht mehr Post versendet werden? Ganz einfach: Die Bank stellt die Kreditvertrag aus und sendet Ihnen diese innerhalb einer E-Mail als Anhang zu. Alternativ besteht auch hier manchmal die Möglichkeit, dass Sie Ihre persönlichen Kreditverträge einfach über einen geschützten Bereich von der Webseite herunterladen.
Digitale Signatur statt Unterschrift
Ebenfalls ein markanter Unterschied zwischen dem digitalen Darlehen und gewöhnlichen Online-Krediten ist die sogenannte digitale Signatur. Bei vielen Internetkrediten müssen Sie die Verträge noch per Hand unterschreiben. Das verursacht wiederum Schriftverkehr und Papier, indem Kreditverträge ausgedruckt werden. Diesen Weg gibt es bei digitalen Krediten nicht mehr, denn in dem Fall ersetzt die digitale Signatur Ihre Unterschrift. Das bedeutet, dass Ihnen die Bank zum Beispiel per E-Mail einen Code zusendet. Diese geben Sie an einer bestimmten Stelle ein und bestätigen somit die Korrektheit der Kreditverträge. Rechtlich ist dieser Weg mittlerweile unumstritten, sodass ein händische Unterschrift nicht mehr zwangsläufig notwendig ist.
Schnelligkeit als großer Vorteil digitaler Kredite
Ein großer Vorteil bei digitalen Krediten ist die Tatsache, dass kein Papier mehr benötigt und die Umwelt dementsprechend nicht unnötig belastet wird. Ein zweiter Hauptvorteil ist die Schnelligkeit, nicht nur gegenüber Filialkrediten, sondern ebenfalls im Vergleich zu gewöhnlichen Online-Krediten. Da alle Schritte digital und online ablaufen, dauert es im besten Fall nicht einmal 24 Stunden, bis Sie nach der Beantragung über Ihr Geld verfügen können. Das wird durch die folgenden Schritte möglich:
- Absenden des Antrages online
- Automatische Kreditprüfung innerhalb weniger Minuten
- Sofortzusage
- Legitimation online per VideoIdent-Verfahren
- Hochladen der Unterlagen
- Erhalt der Kreditverträge per E-Mail oder Upload
- Digitale Signatur
- Überweisung der Darlehenssumme in Echtzeit
Da einige dieser Schritte ohnehin vollautomatisch ablaufen, kann es tatsächlich sein, dass Sie morgens einen Ratenkredit beantragen und der Kreditbetrag am Abend schon auf Ihr Konto ausgezahlt wurde. Aber selbst, wenn die entsprechende Bank nicht ganz so schnell ist, dauert es in aller Regel selten mehr als zwei Werktage, bis das Darlehen als Gutschrift auf Ihrem Girokonto angekommen ist. Das setzt natürlich voraus, dass der Kreditgeber keine Rückfragen hat oder zum Beispiel Unterlagen fehlen.
Viele Experten rechnen damit, dass im Laufe der nächsten zehn Jahre eine noch deutlich größere Anzahl aller Fillial- und gewöhnlicher Onlinekredite stattdessen digitale Kredite werden. Zudem gibt es bereits eine Weiterentwicklung, nämlich so genannte Kredit erbst. In dem Fall ist der gesamte Vorgang noch schneller und einfacher, sodass Sie praktisch mit fast einem Klick über eine App und damit über Ihr Smartphone ein Darlehen beantragen können und dies anschließend auch auf Ihr – vielleicht ebenfalls online geführtes – Girokonto transferiert wird.
