Mit einer Sachwertanlage werden vor allen Dingen zwei Eigenschaften in Verbindung gebracht. Zum einen ist das der Inflationsschutz und zum anderen die Wertstabilität. Das gilt für zahlreiche Sachwerte, unter anderem für Immobilien. Wir möchten im Beitrag insbesondere auf diese Eigenschaften eingehen und darüber hinaus weitere Merkmale, die für Anleger mit einem Investment in das sogenannte Betongold wichtig zu wissen sind.
Was bedeutet Sachwertanlage?
Immobilien zählen zur Gruppe der Sachwerte, die wiederum häufig der Geldanlage dienen. Doch was bedeutet Sachwertanlage eigentlich? Ein Sachwert ist im Grunde jeder Wert, der aus einem bestimmten Material besteht und somit Substanz hat. Allerdings wird im engeren Sinne nur dann von einem Sachwert gesprochen, wenn ein bestimmter Mindest- und Anlagewert vorhanden ist. Eine Tasse zum Beispiel ist auch eine Sache, jedoch im Sinne der Geldanlage kein Sachwert.
Würde sich es sich hingegen nicht um eine einfache Küchentasse, sondern zum Beispiel um eine seltene Sammeltasse handeln, dann wiederum könnte man tatsächlich auch im Bereich Kapitalanlage von einem Sachwert sprechen. Das liegt daran, dass ein höherer Wert vorhanden ist und ebenso eine Aussicht auf zukünftige Wertsteigerungen besteht. Diese sind die Grundlage einer jeden Geldanlagen, mit der Sie eine Rendite erzielen können. Zu den typischen Sachwerten, die der Kapitalanlage dienen können, zählen:
- Immobilien
- Edelmetalle
- Antiquitäten
- Kunstwerke
- Schmuck
- Luxusuhren
- Diamanten und Edelsteine
Immobilien als die beliebtesten Sachwertanlagen
Eindeutig neben Edelmetallen die beliebtesten Sachwertanlagen sind Immobilien. Der Sachwert, der hinter der Anlage steckt, ist eindeutig. Es handelt sich dabei um die Substanz des Gebäudes, also der entsprechenden Immobilie. Betongold is ein sehr langfristiger Sachwert, da der Wert normalerweise über viele Jahrzehnte hinweg hält. Das ist auch ein wesentliches Merkmal der Immobilien als Sachwertanlage, nämlich die große Wertbeständigkeit.
Investieren können Sie in die Sachwertanlage Immobilien auf zwei Weisen. Zum einen gibt es das direkte Investment, also den Kauf einzelner Objekte oder Wohnungen. Zum anderen stehen am Finanzmarkt alternativ Möglichkeit einer indirekten Investition zur Verfügung. In diesem Fall nehmen Sie einen Umweg über bestimmte Finanzprodukte, um letztendlich ebenfalls (indirekt) in Betongold Geld anzulegen. Das sind insbesondere:
- Aktien
- Fonds
- Zertifikate
- Crowdinvesting
Über diese Anlageformen beteiligen Sie sich entweder an einzelnen Immobilien oder legen Ihr Geld breit gestreut und sehr indirekt in Betongold an. Dort können Sie in größeren Teilen von den prinzipiellen Vorzügen profitieren, mit der eine Anlage in Immobilien ausgestattet ist.
Welche Eigenschaften besitzt die Sachwertanlage Immobilien?
Kommen wir zu den positiven Eigenschaften, weshalb sich viele Anleger für die Sachwertanlage Immobilien entscheiden. Im Wesentlichen zeichnen sich Immobilien als Sachwertanlage durch die folgenden Vorzüge aus:
- Wertbeständigkeit
- Inflationsschutz
- Durchschnittlich gute Renditen
- Unabhängigkeit von den Börsen
- Unabhängigkeit von den Zinsmärkten
Es handelt sich bei Immobilien zum Beispiel um eine recht unabhängige Anlageform. Weder die Börsen noch die Entwicklung an den Zinsmärkten haben einen direkten Einfluss auf die Wertentwicklung von Immobilien. Bekannt sind als positive Eigenschaften vor allen Dingen die Wertstabilität zum einen und der Inflationsschutz zum anderen.
Während wir die Wertstabilität bereits ausführlicher erläutert haben, nämlich dass ein echter Sach- und Substanzwert als Materialwert hinter der Immobilie steckt, möchten wir jetzt etwas näher auf den Inflationsschutz eingehen. Dieser ist als Eigenschaft zwar bekannt, aber wissen Sie wirklich, warum Betongold überhaupt einen Inflationsschutz hat? Das erläutern wir im nächsten Abschnitt unseres Beitrages.
Wie entsteht der Inflationsschutz der Sachwertanlage Immobilien?
Mit Inflationsschutz ist im Wesentlichen gemeint, dass der Wert der Immobilie auch dann nicht sinkt, wenn es eine relativ hohe Inflationsrate gibt. Doch worin besteht dieser Schutz und wie kommt er zustande? Die Grundidee ist relativ einfach: Bei einer Inflation gibt es bekanntlich Preissteigerungen, die Verbraucher zum Beispiel in den folgenden Bereichen zu spüren bekommen:
- Lebensmittelpreise
- Preise für Kleidung und andere Gebrauchsgüter
- Energiekosten
Im weiteren Sinne werden demzufolge Güter teurer, meistens ebenso Dienstleistungen. Dabei handelt es sich genauso um Sachen mit einem bestimmten Wert, wie es bei Immobilien der Fall ist. Exakt daraus resultiert der Inflationsschutz. Da Immobilien auch zu den Sachen zählen, steigen für gewöhnlich deren Preise innerhalb einer Inflation ebenfalls an.
Für Kaufinteressenten ist das negativ, für Immobilieneigentümer jedoch positiv. Sie halten weiterhin die gleiche Immobilie wie zuvor in Händen, die jedoch auf aufgrund der Inflationsrate tendenziell im Wert steigen wird, genauso, wie viele andere Güter. Das ist der Inflationsschutz von Immobilien, der dazu führt, dass diese Form des Investments besonders gerne bei einer relativ hohen Inflationsrate gewählt wird.
Funktioniert der Inflationsschutz einer Sachwertanlage wie Immobilien immer?
In vielen Fällen hat der angesprochene Inflationsschutz von Immobilien und auch andere Sachwertanlagen in der Vergangenheit sehr gut funktioniert. Dass das jedoch nicht immer der Fall sein muss, zeigt die aktuelle Lage im Jahre 2023. Bis vor wenigen Monaten hat sich der Immobilienmarkt über mehr als zehn Jahre hinweg durch steigende Preise gekennzeichnet. Insbesondere in den Großstädten des Landes kosten Immobilien heute teilweise 80 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Momentan allerdings gibt es im Durchschnitt nur noch geringe oder gar keine Preissteigerungen mehr. In manchen Orten sinken die Immobilienpreise sogar, obwohl derzeit eine Inflationsrate von über sechs Prozent herrscht. Was bedeutet das?
In allen Fällen, in denen die Preise der entsprechenden Immobilie nicht mehr steigen, unter Umständen sogar fallen, greift der zuvor angesprochene Inflationsschutz nicht mehr. Dieser basiert ausschließlich darauf, dass der Wert der Sache (Immobilie) auch bei einer Inflation steigt, während das momentan bei immer mehr Objekten nicht mehr der Fall ist. Das wiederum führt dazu, dass Eigentümer momentan selbst mit Immobilien immer öfter einen realen Kapitalverlust erleiden. Dieser berechnet sich wie folgt:
Realer Kapitalverlust: Ertrag – Inflationsrate
Wenn also momentan der Ertrag eines Immobilieninvestments zum Beispiel bei 3,2 Prozent liegt, sich die Inflationsrate jedoch auf einem Niveau von 6,2 Prozent bewegt, dann wird das Kapital der Anleger pro Jahr drei Prozent weniger – ein realer Kapitalverlust.